Was, wenn ich mich nicht (genug) lieben kann? – Eine valide Frage.
In den letzten Jahren hat sich „Body Positivity“ (oder kurz: #bopo) zu einem wahren Trendbegriff entwickelt. Auch wenn die Körper, die wir in den (sozialen) Medien zu sehen bekommen, infolgedessen endlich diverser werden, so wird oft kritisiert, dass die dazu geposteten Bilder nicht immer das zum Ausdruck bringen, was die Forschung als positives Körperbild konzeptioniert hat. Beispielsweise werden oft Bilder unter dem Hashtag #bopo gepostet, in der eine Person ihre neu erweckte Selbstliebe damit begründet, dass sie durch Gewichtsverlust und hartes Training ihren Traumkörper erreicht habe. Viele dieser Bilder sind stark retouchiert (d.h. künstlich bearbeitet) und gestellt. Das ist aber genau so wenig Sinn eines positiven Körperbildes (s.o.) wie Darstellungen von (zumeist weiblichen) Körpern als Objekt sexueller Begierde.
Darüber hinaus ist der Appell „Lieb dich wie du bist“ für viele verständlicherweise ein zu hoch gestecktes Ziel – Stell dir einmal vor, du hast dich Jahre lang gehasst und sollst nun das exakte Gegenteil erreichen…
Ein erster wichtiger Schritt ist es also, dass wir uns Ziele setzen, die wir realistisch erreichen können. Anders gesagt: Du musst nicht jede Faser an dir lieben und das ist okay!
Für manche beginnt der Friede mit dem eigenen Aussehen vielmehr damit, dem Aussehen gar nicht mehr viel Bedeutung beizumessen. Es gibt schließlich wichtigere Dinge im Leben als einfach nur schön auszusehen – oder nicht?! 😉
Dieses Konzept wird in der Forschung übrigens als „body neutrality“ bezeichnet und stellt eine gute Alternative zu #bopo dar, die für jeden Menschen gut umsetzbar ist. Im Folgenden findest du ein paar Anregungen dazu, die ebenfalls auf Forschung basieren.
Alles #bopo, oder was?
In den Medien wimmelt es mittlerweile nur so von „body positivity“ oder kurz „#bopo“. Doch was steckt eigentlich dahinter?
Ein positives Körperbild bedeutet, dass wir uns so annehmen, wie wir sind: In absoluter Einzigartigkeit und mit allen kleinen und größeren Imperfektionen, egal wie wir gerade aussehen. Es bedeutet, dass wir Schönheit nicht auf gesellschaftlich konstruierte Idealbilder reduzieren. Stattdessen betrachten wir sie als divers und vielschichtig – als etwas, das weit über das äußere Erscheinungsbild hinausgeht und vor allen Dingen in den inneren Werten eines (jeden) Menschen verborgen liegt. Mehr erfährst du in folgendem Video, in welchem ich gemeinsam mit vier internationalen Body Image Expertinnen diskutiere, was Body Positivity bedeutet.