Regel Nr. 1: Wie wir unseren Körper wahrnehmen, steht nicht auf unserer Stirn geschrieben.
Unser Körperbild ist ein sehr komplexes Konstrukt, das unserer subjektiven Wahrnehmung unterliegt. Für Außenstehende ist es unsichtbar und selbst Forschende und Praktizierende (Psycholog:innen, Therapeut:innen etc.) können aufgrund seiner Komplexität oft nur Bruchstücke begreifen.
Auf unser Alltagsleben bezogen, bedeutet dies: Wie jemand seinen Körper wahrnimmt, steht nicht auf dessen Stirn geschrieben und vor allem ist es vollkommen unabhängig davon, wie diese Person tatsächlich aussieht.
Oftmals nehmen wir fälschlicherweise an, eine Person, die wir selbst als besonders hübsch und attraktiv wahrnehmen, müsste dies genauso sehen. Doch das stimmt nicht. Auch der vermeindlich schönste Mensch der Welt kann durchaus mit sich hadern. Wir sollten also sensibel und vorsichtig mit dem Thema umgehen und keine vorschnellen Schlüsse ziehen.
Eine weitere Herausforderung beim Körperbild ist, dass es sich mehrere Male am Tag verändern kann. Beispielsweise nehme ich mich nach einem langen und intensiven Tag möglicherweise anders wahr als früh morgens. Ebenso können Kommentare, Gesten und Blicke von Außenstehenden, sowie Bilder und Botschaften, die wir durch die Medien erhalten innerhalb von Sekunden beeinflussen, wie wir unseren Körper wahrnehmen – sowohl positiv als auch negativ.
Fluktuationen (Veränderungen) in unserem Körperbild sind vollkommen normal und haben mal mehr und mal weniger Einfluss darauf, welches (konstante) Bild von mir ich in meinem Gedächtnis abspeichere.