Mut zu mehr Farbe

Unsere Sprache ist geprägt von Dualismen, wie beispielsweise groß und klein, alt und jung oder dick und dünn. Oftmals sind diese Gegensätze mit irreführenden Assoziationen behaftet. Schlankheit wird zum Beispiel üblicherweise mit vermeintlich „positiven“ Attributen wie Erfolg, Selbstkontrolle und Selbstdisziplin assoziiert, auch wenn diese gar nicht zwingend zutreffen müssen.  Genauso wenig bedeutet Übergewicht automatisch, dass eine Person faul oder gar krank sein muss.

Im Gegenteil. Pauschalisierungen wie diese führen lediglich zu Schwarz-Weiß-Malerei in unseren Köpfen und zu Unmengen an Vorurteilen, die keinem Menschen etwas (Positives) bringen. Es verstärkt lediglich den Eindruck, dass in unserer Gesellschaft nur Äußerlichkeiten zählen und dass man eine Person be- bzw. verurteilen kann, ohne sie überhaupt zu kennen.

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Abgesehen davon, wer definiert schon, ab wann genau ein Mensch als „alt“ oder als „dick“ bezeichnet werden kann? Bin ich ab 59 Jahren schon ein „alter“ Mensch oder erst ab meinem 60. Geburtstag oder vielleicht doch erst mit 80 Jahren? Bin ich mit Kleidergröße XL „dick“ oder mit einem Körpergewicht von 100kg oder wann auch immer?
Auch wenn wir vielleicht genaue Vorstellungen in unseren Köpfen haben mögen, was diese Begriffe für uns bedeuten, basieren diese doch im Endeffekt auf sehr subjektiven Wahrnehmungen.

Das Sprichwort „Man ist nur so alt, wie man sich fühlt“ könnte man deshalb wunderbar auf andere Lebensbereiche ausweiten, denn schließlich basiert auch die Körperselbstwahrnehmung zu allererst auf Gefühlen, die man sich selbst und seinem Körper gegenüber hat. Ein negatives Körperbild führt sehr häufig dazu, dass Menschen sich als dicker wahrnehmen als sie eigentlich sind und deshalb der Meinung sind, abnehmen zu müssen. Davon sind auch Kinder und Jugendliche betroffen. Eine Langzeitstudie in Norwegen fand sogar heraus, dass Menschen, die sich in ihrer Kindheit bereits dicker fühlten als sie tatsächlich waren, später häufiger übergewichtig wurden. Ein positives Körperbild spielt also schon im Kindesalter eine essentielle Rolle!

Es macht also keinen Sinn, in Extrema zu denken, wenn es um menschliche Körper oder Aussehen geht, denn durch unsere Einzigartigkeit sind wir schlichtweg keinen Mustern zuzuordnen. Vielmehr liegen zwischen Schwarz und Weiß unzählige wunderschöne Farben, die nur darauf warten, dass wir sie in unsere Gedanken mit einflechten.

Ein erster Schritt zur Umsetzung ist, dass du einmal bewusst deine „schwarz-weißen“ Gedanken anderen und dir selbst gegenüber reflektierst.
Kurzum: Beginne damit, andere nicht mehr auf Grundlage ihres Aussehens zu verurteilen und wende dasselbe auch bei dir an! 

Weitere Tipps für mehr Körperselbstliebe findest du hier

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