Gestörtes Essverhalten umfasst Verhaltensmuster wie das gelegentliche Verzichten auf Mahlzeiten oder bestimmte Nahrungsgruppen (Fett, Kohlenhydrate etc.), um abzunehmen. Diese sind typischerweise an eine negative Haltung und Stimmung gegenüber Essen gekoppelt und können sich dauerhaft zu einer chronischen Essstörung entwickeln.

In dem Dschungel an Diät- und Ernährungstipps, von dem wir tagtäglich umgeben sind, ist es wenig verwunderlich, dass wir kaum noch ein Gespür dafür haben, was wir – d.h. einfach nur WIR SELBST und kein anderer – brauchen, um uns gesund, stark und glücklich zu fühlen. Anstatt unserer Intuition folgen wir lieber den neuesten Ernährungstipps, bei denen es oftmals gar nicht darum geht, wirklich gesund zu sein, sondern abzunehmen. Und das sind zwei vollkommen verschiedene Dinge.
Vor allen Dingen sollten wir nicht dem Trugschluss glauben, dass unser Körperbild automatisch positiv wird, sobald wir abnehmen. Denn unsere Gedanken befinden sich im Kopf und nicht auf der Waage.
Ebenso ungesund wie die konstante Sorge „richtig“ zu essen, ist ekzessives Sporttreiben. Bewegung sollte aus Freude geschehen, um unser Gespür für unseren Körper zu sensibilisieren und nicht als Bestrafung oder um ein bestimmtes Körperideal zu erreichen.

In den letzten Jahren haben sich aus Fitness- und Ernährungstrends neue Formen von körper-bezogenen psychischen Störungen entwickelt, wie etwa „athletica nervosa“ (die Besessenheit mit Muskelaufbau) und „orthorexia nervosa“ (die Besessenheit davon, vermeindlich „gesund“ bzw. „clean“ zu essen).
Diese Entwicklungen zeigen uns, dass jedes noch so gesunde Verhalten ungesund werden kann, wenn es exzessiv ausgeführt wird. Gesundheit bedeutet also immer auch ein Stück weit „ausgeglichen“.